Julia Böhm vom Prosperkolleg Team.

von Julia Böhm

Der Themenmonat Oktober stand beim Prosperkolleg ganz unter dem Motto „Zirkuläre Wertschöpfung“. Ziel war es, spannende Impulse gebündelt anzubieten, um so zum klugen Umdenken und zur nachhaltigen Transformation anzuregen.

Breites Themenspektrum mit internen und externen Referenten*innen

Im Rahmen des Circular Octobers konnten alle Interessierten aus der Emscher-Lippe Region und darüber hinaus an fünf spannenden virtuellen Veranstaltungen teilnehmen. Wie vielerorts gilt auch beim Prosperkolleg: Aus analog wird digital! Um etwas Abwechslung in die digitale Veranstaltungslandschaft zu bringen, entwickelte das Prosperkolleg unterschiedliche Event-Formate. In verschiedenen Online-Workshops und –Events, Diskussionsrunden und Breakoutsessions konnten sich alle Teilnehmer*innen dem Thema Zirkuläre Wertschöpfung nähern und lernten konkrete Potenziale gegenüber einer linearen Wirtschaftsweise kennen. Um verschiedene Sichtweisen zu beleuchten und konkrete Themenfelder tiefer zu thematisieren, wurde das Prosperkolleg von starken Partnern*innen und Experten*innen unterstützt. Besonders erfreulich war dabei die Kooperation über die verschiedene Projekte hinweg: So beteiligte sich auch nachhaltig.digital, das Wuppertal Institut, das CSCP und der DBU mit eigenen Veranstaltungen und Beiträgen.

Virtuelles Forschungsnetzwerk über die Digitalisierung für Zirkuläre

WertschöpfungDen erfolgreichen Auftakt des Circular Octobers machte das Virtuelle Forschungsnetzwerk Zirkuläre Wertschöpfung NRW mit seinem bereits sechsten Forschungs-Web-Seminar am 1. Oktober. Das Forschungsnetzwerk stellte sich die Frage, wie mit Digitalisierung die Zirkuläre Wertschöpfung global, regional und in Unternehmen vorangetrieben werden kann? Die globale Perspektive betrachtete Prof. Dr. Martina Formhold-Eisebith (RWTH Aachen/WBGU) und gab Einblicke in das WBGU-Hauptgutachten „Unsere gemeinsam digitale Zukunft“. Die regionale Ebene betreffend stellte Paul Szabo-Müller (Hochschule Ruhr West/BMBF-Projektleiter “reWIR”) das BMBF-Förderprojekt „reWIR“ vor. Mithilfe digitaler Zirkulärer Wertschöpfung soll so im Ruhrgebiet der Weg für einen nachhaltigen Strukturwandel geebnet werden. Jan Rüter von der Kompetenzplattform nachhaltig.digital rundete die Veranstaltung sehr praxisorientiert ab und präsentierte Beispiele von Unternehmen, die die Digitalisierung im Kontext der Nachhaltigkeit nutzen.

Zirkuläre Wertschöpfung als ein Werkzeug einer CSR-Strategie

verstehenWeiter im Programm ging es mit einer Veranstaltung am 5. Oktober zum Thema Corporate Social Responsibility. Gemeinsam mit dem CSR-Kompetenzzentrum Ruhr zeigte das Prosperkolleg, wie Zirkuläre Wertschöpfung als ein Teil einer CSR-Strategie verstanden werden kann und wie Unternehmen so besonders im Bereich Umwelt Verantwortung übernehmen können. Dazu konnten die Teilnehmer*innen in Breakout-Sessions den Circular Pathfinder ausprobieren. Dieser veranschaulicht digital, welche jeweiligen Strategien und Möglichkeiten es gibt, Produkte und Geschäftsmodelle zirkulär aufzustellen.

Chancen und Herausforderungen in der Möbelbranche

Sehr konkret wurde es im nächsten Online-Seminar am 12. Oktober: Expertinnen des Prosperkollegs beleuchteten dazu die Möbelbranche näher. Sie gingen der Frage auf den Grund, wie ein Geschäftsmodell dort aussehen könnte, das Wertschöpfung und Werteerhalt gleichsam anstrebt. Teilnehmer*innen konnten sich von Denkanstößen, Trends sowie Good-Practice-Beispielen Zirkulärer Wertschöpfung inspirieren lassen. Im Anschluss wurden gemeinsam Chancen und Herausforderungen diskutiert. So wurde am Ende deutlich, dass Zirkuläre Wertschöpfung in dieser Branche ein Geschäftsmodell mit Zukunft sein könnte.

Das Kreislaufwirtschaftsrecht und Ausblick auf Green Deal und EU-Aktionsplan

Am 19. Oktober gab der Rechtsanwalt Janosch Neumann von der Kanzlei Heinemann & Partner in Essen einen Einblick in die rechtlichen Rahmenbedingungen für Zirkuläre Wertschöpfung und referierte zum Thema „Ressourceneffiziente Produktgestaltung nach Maßgabe des Kreislaufwirtschaftsrechts: Status quo und Ausblick“. Diese digitale Veranstaltung diente dem Zweck, alle Vorgaben des aktuellen Kreislaufwirtschaftsrechts verständlich zu bündeln und ein Ausblick auf künftige Änderungen aus dem neuen EU-Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft zu wagen. Klar wurde, dass sich die Zukunft, auch in der Rechtsprechung, klar hin zur Zirkularität entwickelt.

Dem Fachkräftemangel mit einer nachhaltigen Unternehmensstruktur begegnen

Abgerundet wurde der Circular October mit einer Veranstaltung zum Thema Fachkräfte am 26. Oktober. Gemeinsam mit Experten*innen von EnergieJobs.NRW, dem Arbeitgeber ZINQ, der Regionalagentur Emscher-Lippe und einer angehenden Fachkraft diskutierte das Prosperkolleg, wie, wo und nach welchen Kriterien Nachwuchs- und Fachkräfte nach neuen beruflichen Herausforderungen suchen. Das Podium ging zudem der Frage auf dem Grund, wieso ein zirkuläres Geschäftsmodell und eine nachhaltige Unternehmenspolitik die Lösung sein könnten, um Fachkräfte zu gewinnen und im Unternehmen zu halten. So wurde den Teilnehmern*innen die Bedeutung einer glaubwürdigen nachhaltigen Unternehmensausrichtung deutlich.

Das Prosperkolleg blickt zurück auf einen spannenden Oktober, der verschiedenste Themenfelder der Zirkulären Wertschöpfung beleuchtete. Die Motivation der Teilnehmenden, eine aktive Rolle zu übernehmen, war groß und so entstand ein reger Austausch. Digitale Veranstaltungen können viel mehr als einen frontalen Impuls zu geben, das durften wir in den zahlreichen Diskussionen, Gesprächsrunden und Breakoutsessions feststellen.